Schluss: Widerstand zwecklos

Schluss: Widerstand zwecklos
19. Apr. 2017 | von V. Georgieva

Heute beschließen wir unsere Serie von Blogeinträgen zum Thema Industrie 4.0. Wenn Sie die vorherigen Einträge dieser Blogreihe noch nicht gelesen haben, können Sie das nachholen, indem Sie nachfolgende Links aufrufen: eine allgemeine Einführung zu Industrie 4.0, die Faktoren, die das Aufkommen von Industrie 4.0 beeinflusst haben, was Kunden von Industrie-4.0-Lösungen erwarten; wie der 3D-Druck die Herstellungsindustrie verändern wird, sowie zwei Einträge zu den Herausforderungen, denen sich Industrie 4.0 konfrontiert sieht; und schließlich lernen Sie etwas über die Industrie-4.0-Lösungen, die von algorithmica technologies angeboten werden.

In naher Zukunft werden alle Unternehmenszweige nicht nur in die Lage versetzt werden können, sondern in der Lage sein müssen, das „Internet der Dinge“ (Internet of Things oder IoT) für sich zu nutzen, um ihre Produktivität zu steigern, neue Geschäftsmodelle zu erkunden, innovative Alternativen zu finden und vieles mehr. Um in dem neuen Geschäftsklima überleben zu können, ist es von größter Wichtigkeit, dass Manager und Unternehmen – Industrieunternehmen und Lösungsanbieter – sich auf die veränderte Unternehmenslandschaft einstellen. In einem vor kurzem veröffentlichten Bericht über den Umgang mit digitalisierter Fertigung, äußerte sich McKinsey Digital dahingehend, dass diese Veränderungen sich allerdings nur graduell vollziehen werden. In diesem Bericht heißt es, dass die Fertigungsindustrie in Bezug auf riskante neue Technologien einen eher konservativen, vorsichtigen Ansatz verfolgen wird. Hinzu kommt, dass die Anbieter von Prozessautomatisierungssystemen für Hardware wie für Software typischerweise rund zehn Jahre Unterstützung gewähren, um die Lebensdauer der Fertigungsmaschinen zu berücksichtigen. Solche Faktoren lassen industrielle Hersteller hinsichtlich neuer Technologien sorgfältig die Risiken gegen den Nutzen abwägen, was zu einer nur langsamen, ja übervorsichtigen Einführung solcher Innovationen führt.

Wenn wir die in diesen Blogeinträgen unter Industrie 4.0 behandelten Phänomene insgesamt Revue passieren lassen, so mussten auch wir feststellen, dass die Fertigungsindustrie sich nur langsam und schwerfällig an die neuen Gegebenheiten anpasst und bei der Einführung neuer Technologien gegenüber dem Verbrauchermarkt weit hinterherhinkt. Auch unsere Erfahrung ist es, dass industrielle Unternehmen überaus vorsichtig sind angesichts neuer, noch unzureichend erprobter Ansätze und dass sie auch misstrauisch bleiben im Hinblick darauf, ob die Innovationen wirklich das zu halten vermögen, was sie in Aussicht stellen. Dennoch: Die vierte industrielle Revolution ist bereits da, sie definiert neu, was technisch möglich ist, und sie verändert die Erwartungen des Industriekunden an die von ihnen in Zukunft genutzten Produkte. Sie öffnet die Tür für eine optimierte, besser vernetzte Produktion sowie für eine stärkere Integration der unterschiedlichen Akteure entlang der Wertschöpfungskette. Diese Revolution wird die Fertigung näher an den Endverbraucher heranbringen und den Fokus von der Produktion verlagern hin zu einem eher Service-orientierten Modell. Entlang der ganzen Wertschöpfungskette droht Industrie 4.0 alte Geschäftsmodelle zu zerstören, um stattdessen neue, vielversprechendere Modelle anzubieten.

Kurzum: Die Produktionstechnik verändert sich. Das ist ausgemacht und zu akzeptieren. In Momenten erkennbarer und kurz bevorstehender Umbrüche bietet sich den Unternehmen die Gelegenheit, sich von den Konkurrenten abzusetzen – oder auf der Strecke zu bleiben. Es ist auch keine Option, einfach nur im alten Produktionsmodell fortzufahren. Es gilt allerdings zu entscheiden, ob man zur Speerspitze der Industrie-4.0-Revolution gehören will, um die neuen Möglichkeiten der vernetzten Fertigung mitgestalten und für sich nutzen zu können: oder ob man zu den Nachzüglern gehören möchte und das Risiko eingeht, gegen diejenigen das Nachsehen zu haben, die sich den Veränderungen anpassen.

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